Tag 4: Tal der Königinnen, Peschedu und Sethos I.Der Totentempel von Sethos I war uns was zu weit mit dem Fahrrad, daher hatte uns Gamal für den 4. Tag einen Fahrer besorgt. Der fragte uns direkt zu Beginn, ob wir lieber den direkten Weg nehmen wollten, oder ob er uns über die Dörfer fahren sollte. Den kleinen Umweg machten wir natürlich gerne. Und so ging es vorbei an diversen Lehmziegelhäusern, uns liefen Hühner und Esel über den Weg und Frauen standen am Wegrand, die gerade ihre Wäsche wuschen.Unser erstes Ziel war das Tal der Königinnen. |
![]() Shoppingmeile am Tal der Königinnen |
--------------Ägypten-Wissen-------------- Das Tal der Königinnen |
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![]() Das wohl berühmteste Grab im Tal der Königinnen ist das Grab der Nefertari. Die Farben sind hier noch so gut erhalten, wie in keinem anderen Grab. Aber eben weil es so toll ist und damit es noch möglichst lange so gut erhalten bleibt, dürfen hier im Normalfall keine Touristen rein. Manchmal kursieren Gerüchte, dass man für viel Geld dann doch mal die Türe geöffnet bekommt (aber mit vorheriger offizieller Genehmigung, nicht mit Bakschisch), uns hat aber keiner reingelassen. |
![]() Von den zahlreichen Gräbern im Tal der Königinnen sind nur drei geöffnet. Das Grab von Chaemweset, das von Teti und das Grab von Amunherchepeschef. Wir haben natürlich alle drei besichtigt. |
![]() Im Tal der Königinnen sind nicht nur Königinnen begraben, sondern auch Prinzen und Prinzessinen. Ein solcher Prinz war Chaemweset, ein Sohn von Ramses III. Bild vergrößern |
![]() Die Grabkammer von Chaemweset ist sehr länglich. Es wirkt eher wie ein Korridor. Sie hat jedoch die für eine Grabkammer typische gewölbte Decke. |
![]() Der Gott Osiris auf seinem Thron. Vor ihm wachsen Lotusblüten aus denen vier Horussöhne hervorkommen. Bild vergrößern |
![]() Anubis sitzt auf dem Grab von Chaemweset. |
![]() Der Prinz Chaemweset. Er war unter anderem Hohepriester in Memphis. |
![]() Nicht alle Fotos gelingen so gut wie dieses, denn die Malereien im Grab werden durch große spiegelnde Glasscheiben vor Touristen, die immer alles anfassen müssen (die gibt es leider immer wieder) geschützt. Bild vergrößern |
![]() Eine Wand im Korridor. Hier sieht man Chaemweset unter anderem mit seinem Vater Ramses III. |
![]() Hier geht es in das Grab von Teti. Manche vermuten sie sei die Frau von Ramses III gewesen. Man ist sich da aber noch nicht ganz sicher. Im Grab haben wir keine Fotos machen können. |
![]() Auch im Grab von Amunherchepeschef wurde alles hinter Glas gesetzt. Wie man hier sehen kann spiegelt sich das Tageslicht, das von draußen kommt enorm. |
![]() Im Grab befindet sich in der hintersten, unbemalten Kammer auch ein Sarkophag. Ebenso eine Glasvitrine mit einem mumifizierten menschlichen Fötus. Dieser wurde eigentlich im Tal der Könige gefunden. |
![]() Auch Amunherchepeschef war ein Sohn von Ramses III. Hier sieht man ihn zusammen mit seinem Vater. |
![]() Auf den Reliefs werden die Figuren oft mit grüner Haut dargestellt. Das bedeutet, diese sind tot. Grün war bei den alten Ägypter die Farbe der neuen Vegetation und der Fruchtbarkeit, und es stand symbolisch für die Überwindung des Todes. |
![]() Riesige Felsformationen umgeben das Tal der Königinnen. Hier soll es etwa 90 Gräber geben. |
![]() Fotosession |
Unser Fahrer brachte uns danach zum Tempel von Sethos I. Wieder wollte uns der Tempelwächter führen, doch "We need no guide" scheint einer der wenigen Sätze zu sein, die wirklich unmißverständlich sind. Komischerweise klappte es damit regelmäßig in Ruhe gelassen zu werden. Oder lag es vielleicht doch an der Hitze? Bei der Bewertung des Tempels waren wir uns mal wieder einig. Im Gegensatz zu allen anderen Tempeln in Luxor ist der von Sethos I der langweiligste. Daher wurden diesmal weniger Fotos von Reliefs gemacht, dafür aber jede Menge gestellte Fotos mit Selbstauslöser. |
Trotz allem umrundeten wir den Tempel natürlich ausführlichst um auch möglichst jedes versteckte, interessante Eckchen zu finden. Im hinteren Bereich, geht man oben an der Umfassungsmauer entlang über die man in die umliegende Gegend schauen kann. Mal wieder kamen einige Kinder aus den umliegenden Häusern angelaufen und forderten lauthals Bakschisch, Euros, Kugelschreiber, und und und. Wieder gabs Kugelschreiber aus dem Rucksack, doch die Gören ließen nicht locker. Sie schrien sich die Seele aus dem Leib und hatten Ihre helle Freude daran den Touris die Ohren klingeln zu lassen. Da half dann auch nur noch die Flucht von der Mauer. |
![]() Lagerräume des Tempels |
![]() Bakschischjäger |
![]() Wieder durch Qurna |
Unser freundlicher Fahrer wartete draußen auf uns. Die letzten Besichtigungspunkte sollten weitere Adligen-Gräber sein. Das Grab des Peschedu in Deir el Medina wollten wir unbedingt noch sehen, da die Fotos in unserem Reiseführer sehr vielversprechend waren.
Und da man ja immer mehrere Gräber pro Ticket besichtigen kann, nahmen wir auch noch die Gräber von Ramose und Userhat in Qurna mit auf unser Tagesprogramm. |
--------------Ägypten-Wissen-------------- Das Grab des Peschedu in Deir el Medina |
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![]() Das Grab des Peschedu hat unglaublich gut erhaltene Farben und sollte unbedingt besichtigt werden. Ein besonderer Hingucker ist z.B. dieser Rundbogen mit dem großen Horusauge. |
![]() Ebenso toll gemacht sind die beiden liegenden Anubisse im schmalen Durchgang zur Grabkammer. Durch diesen Gang kommt man nur in gebückter Haltung und den Gang so zu fotografieren, wie man ihn in manchen Reiseführern findet, nämlich mit beiden Seiten, ist wohl nur mit besonderen Objektiven (Fischauge) möglich. Auch ist es nicht besonders gut ausgeleuchtet. Dieses Foto von einer Seite des Durchgangs ist stark nachträglich auf dem PC aufgehellt. |
![]() In das Grab des Peschedu geht es übrigens auf 29 schmalen, steilen Stufen nach unten. Auf diesem Foto sieht man nochmal den schmalen Durchgang in das Grab, in dem die beiden Anubisse sitzen. |
![]() Unter der Decke sind 18 Göttheiten aufgemalt. Eine wunderschöne Künstlerarbeit. Nur mit Rechtschreibung und Grammatik hatte es der Grabbauer wohl nicht so. In unserem Führer steht, da sind jede Fehler in den Texten. Bild vergrößern |
Im Grab von Userhat tat der Wächter sehr geheimnisvoll und zeigte uns "geheime" Nischen. Natürlich waren wir mit einer Taschenlampe ausgerüstet, so dass wir auch in die düstersten Löcher schauen konnten. Ramose ist mal ein ganz anderes Grab mit weißen, sehr filigranen Reliefs. Das Grab ist fast ebenerdig und in einem der hohen Räume stehen sogar hohe Säulen. Fotos gibts hier leider keine. |
Zum Abschluß gabs noch für unseren Fahrer und uns einen Tee im Hapy Habu Restaurant. Wieder war er weit über 40 Grad und wir waren froh, dass wir mit dem Auto zurückfahren konnten. Kaum im Hotel angelangt, bekamen wir von einem unserer früheren Reiseführer Zaki per SMS die Meldung: "Ich bin gleich in Luxor. Bin auf der `Nile Supreme´, kommt Ihr vorbei?" - Na gut, wir also flott unter die Dusche und dann noch mal schnell zum Supermarkt um die Ecke. Dort hing auch ein Karten-Telefon und mit einer frisch erstandenen Telefonkarte rief Nico mal eben auf der Nile Supreme an. "Wo bist Du?" - "Ich fahre gerade am Luxor-Tempel vorbei." - Na so ein Zufall. Also genau da auf dem Nil, wo wir gerade standen. Er stand auf Deck und winkte heftig. Wir natürlich auch. Das Schiff hupte laut, als es vorbei fuhr. |
![]() Treffen auf dem Nilschiff. |
![]() Auch Ernie erkannte seinen Reiseführer von 2004 wieder. |
![]() Zurück mit der Einheimischen-Fähre |
Wenn bei dieser Reise schon ausnahmsweise keine Nilkreuzfahrt dabei war, so kamen wir also trotzdem auf ein Nilschiff. Wir saßen ein Stündchen im Salon bei Tee und Kuchen bis wir dann schließlich mit Zaki und noch einem Kollegen zum Basar fuhren. In Luxor war ein höllischer Verkehr aufgrund der zahlreichen Baustellen. Und nach typischer ägyptischer Manier gab es ein überlautes Hupkonzert. Doch irgendwann erreichten wir unser Ziel. Bei Tee, Cola und natürlich einer Wasserpfeife wurde es langsam später. Und als wir schließlich mit der Einheimischen-Fähre zurück zum Hotel fuhren ging auch schon die Sonne unter. |
Abends gings dann wieder ins wilde Nachtleben von Luxor. Wasserpfeife und Ouzo im Mercure-Etap. Uli testete, wie gut Ägypter Billiard spielen können, und danach gings auch dort in die hauseigene Disco. Diesmal war wieder erst mitten in der Nacht irgendwann Schluß. Wir waren gespannt, ab wann sich der Schalfmangel auswirken würde. Noch gings uns ja blendend... | ![]() In Ägypten wird es früh dunkel. |
![]() Billiard. |